RAS SAAR wächst am Flughafen Saarbrücken
MdB Oliver Luksic besucht das Flugzeugwartungsunternehmen – Fokus liegt auf Regionalflugzeugen – Viele Neueinstellungen in Saarbrücken geplant
Saarbrücken, 3. Februar 2025
Seit Ende des vergangenen Jahres prangt das neue Firmenlogo am Hangar – gleich zweimal. Sowohl vom Vorfeld als auch von der Zufahrt zum Flughafen Saarbrücken ist das neue Logo der RAS SAAR GmbH deutlich zu erkennen. Oliver Luksic, FDP, zeigt sich bei seinem Besuch beeindruckt von den Arbeiten an den bis zu 40 Meter langen und 10 Meter hohen Flugzeugen, die in den Hangars gewartet werden. Der saarländische Bundestagsabgeordnete informierte sich über die Arbeit und die Zukunftspläne des Unternehmens, das aus der Verschmelzung der bisherigen Werften der Aviation Technik Saar (ATS) und der Contact Air Technik GmbH (CAT) hervorgegangen ist. Gemeinsam mit den beiden RAS SAAR-Geschäftsführern Thomas Knäpper und Thomas von Hake tauschte er sich über die Herausforderungen aus, vor die die RAS SAAR und viele weitere mittelständische Unternehmen stehen.
„Wir wollen in Saarbrücken wachsen und den Standort weiter entwickeln“, so Thomas Knäpper, der die Produktion verantwortet. Die RAS SAAR hat sich auf die Wartung mittelgroßer Flugzeugtypen spezialisiert, sogenannte Regionaljets, die schwerpunktmäßig für Zubringerflüge genutzt werden. Die Embraer E-Jet-Familie mit ihren 80 bis 130 Sitzplätzen finden nun regelmäßig den Weg zum Flughafen in Saarbrücken. Je nach den in der Luftfahrt strikt vorgeschriebenen Wartungszyklen stehen die Maschinen dann mal für 14 Tage oder auch für mehrere Monate in einem der drei großen Hangars der RAS SAAR.
Thomas von Hake – zuständig für Personal und Finanzen – identifiziert den Fachkräftemangel als größte Herausforderung beim Wachstum: „Kurzfristig wollen wir über 50 neue Mitarbeiter einstellen. Das Angebot an Fluggerätmechanikern ist aber sehr begrenzt. So legen wir einen Fokus auf die Transformationsgesellschaften hier im Saarland und hoffen auf technikaffine Mitarbeiter, die bei ZF oder Ford nicht weiterbeschäftigt werden.“ Zusätzlich stellen bürokratische Hürden bei der Einstellung von ausländischen Fachkräften in der Luftfahrt das Unternehmen vor Probleme. Hier erhofft sich von Hake Erleichterung durch die Politik. „Der Fachkräftemangel gefährdet Innovation und wirtschaftliches Wachstum in Deutschland. Wie viele Branchen leidet auch die Luftfahrtbranche unter langwierigen und bürokratischen Visaprozessen. Wir fordern schnelle und digitalisierte Verfahren und moderne Einwanderungsregeln. Deutschland muss für Talente attraktiv werden, statt sie durch Bürokratie fernzuhalten“, sagt Oliver Luksic.
Ein weiteres Problem stellt die Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland dar. „Wettbewerber insbesondere in Südosteuropa können die Wartungen mit deutlich geringeren Personalkosten natürlich deutlich günstiger anbieten. Hier müssen wir mit Qualität und kürzeren Durchlaufzeiten punkten. Denn jeder Tag am Boden kostet die Fluggesellschaften viel Geld“, so Knäpper. Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen Unternehmen in Deutschland faire Rahmenbedingungen, findet Luksic: „Statt über Steuern und Bürokratie den Standort zu belasten, fordere ich eine konsequente Entlastung der Wirtschaft durch Steuerreformen, Bürokratieabbau und Investitionen in moderne Infrastruktur. Nur so können wir mit Ländern konkurrieren, die durch niedrigere Lohnkosten im Vorteil sind.“
Der Mittelstand ist das Rückgrat der Wirtschaft, insbesondere im Saarland. „Die FDP setzt sich auf allen Ebenen für innovationsfreundliche Rahmenbedingungen ein. Wir fordern den Bürokratieabbau und steuerliche Entlastungen, damit mehr Mittel in den Unternehmen verbleiben und reinvestiert werden können, anstatt dass der Staat diese als Steuermittel abgreift und anschließend in Form von Subventionen an wenige verteilt wird. Nur wenn Unternehmer genug Spielraum und „Luft zum Atmen“ haben, können sich die Betriebe vernünftig entwickeln“, sagt Oliver Luksic.
„Auch um zukünftig weitere Flugzeugtypen wie den Airbus A220 oder den Embraer E2-Jet warten zu können, haben wir bereits signifikante Investitionen für Werkzeuge und Personalschulungen getätigt“, sagt von Hake. Investitionen in neue Technologien und Werkzeuge sichern langfristig den Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, meint Luksic: „Deshalb wollen wir Sonderabschreibungen für bewegliche Wirtschaftsgüter und Immobilien angelehnt an das frühere Fördergebietsgesetz in den Blick nehmen. Hierbei könnten beispielsweise Sonderabschreibungen auf die Investitionskosten im ersten Jahr gewährt werden, um Unternehmen einen unmittelbaren Anreiz zu bieten, in Infrastruktur, Produktionsanlagen oder Gewerbeimmobilien zu investieren. Daraus kann ein echter Investitionsboom entstehen.“
Auch fordert die FDP die Vereinfachung und Digitalisierung von Prozessen im Exportbereich. „Unternehmen müssen sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können, statt von komplexen Regelungen ausgebremst zu werden. Eine praxisnahe Reform der Ausfuhrkontrolle ist längst überfällig“, so Luksic.
Umbenennung im letzten Jahr
Im Juli 2023 übernahm die Rheinland Air Service GmbH mit Sitz in Mönchengladbach die Aviation Technik Saar (ATS) am Saarbrücker Flughafen. Im vergangenen Jahr wurden die ehemalige Contact Air Technik (CAT) und die ATS schließlich zur RAS SAAR zusammengeführt.
Die drei Hallen mit insgesamt 3.200 Quadratmeter Fläche können bis zu sieben Flugzeuge der Kategorie E-Jet gleichzeitig aufnehmen. Der Flughafen mit seiner großzügigen 2.500 Meter langen Start- und Landebahn bietet die optimale Ausstattung, um die großen Regionaljets oder vergleichbare Flugzeugtypen abzufertigen.